Erneut werden in Europa Journalist:innen und Menschenrechtsaktivist:innen mit hochinvasiver Spionagesoftware angegriffen. Amnesty International spricht von einer «anhaltenden Menschenrechtskrise».
Ein Cyberangriff nahm mindestens neunzig Whatsapp-Nutzer:innen ins Visier. Betroffen sind Journalistinnen und Menschenrechtsaktivisten, darunter viele Kritiker:innen der italienischen Regierung. Zahlreiche Indizien sprechen für Italien als Urheberin des Angriffs. Die Meloni-Regierung bestätigt beispielsweise Verträge mit der entsprechenden Firma, will aber den Spionageangriff nicht ausgeführt haben.
Amnesty International hat mit Verweis auf frühere Skandale ähnlicher Art in anderen EU-Ländern wenig Hoffnung auf Aufklärung. Sie fordert ein Moratorium für den Handel und Einsatz solcher Technologien bis ein menschenrechtskonformer Rahmen geschaffen sei.
Es ist nicht der erste Fall seiner Art in Europa. 2021 deckte der Pegasus-Skandal die Überwachung tausender Menschen mit der Spionagesoftware Pegasus auf, darunter in zahlreichen europäischen Ländern. 2023 zeigten die Predator-Files den missbräuchlichen Einsatz und Handel mit der Spionagesoftware Predator, unter anderem wurden in Griechenland damit Politiker:innen und Journalist:innen ausspioniert. Spuren führten auch in die Schweiz.